Staatsanwaltschaft Köln und Polizei Rhein-Erft-Kreis informieren:
Polizisten haben am Freitagnachmittag (18. April) zwei Jugendliche (17, 16) auf dem Dach einer Schule in Pulheim gestellt und kontrolliert. Zuvor hatten aufmerksame Zeugen die beiden Verdächtigen an die Polizei gemeldet. Der 17-Jährige hatte insgesamt 20 Druckverschlusstütchen bei sich, in denen sich nach erster Einschätzung Cannabis befand. Bei einer durch den zuständigen Richter angeordneten Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten neben verschiedenen Drogenutensilien weiteres Cannabis, mehrere Ecstasy-Tabletten und verschreibungspflichtige Medikamente.
Nach der Alarmierung fuhren mehrere Streifenteams umgehend zu dem an der Hackenbroicher Straße gelegenen Schulgelände. Schnell erkannten die Uniformierten die beiden Verdächtigen auf der Feuerwehrtreppe des Schulgebäudes. Nachdem die Jugendlichen erklärt hatten, dass sie nur „chillen“ würden, sprachen die Beamten den 17-Jährigen auf den von ihm ausgehenden Cannabisgeruch an. Ohne zu zögern und ohne Aufforderung der Polizisten zog dieser insgesamt 20 Tütchen mit Cannabis aus der Tasche und machte deutlich, dass die Drogen ausschließlich für seinen Eigenkonsum seien.
Dass die Angelegenheit mit dieser Behauptung erledigt sei, war eine klare Fehleinschätzung des jungen Mannes. Weitere Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass sich in der Wohnung des Tatverdächtigen noch weitere Drogen befinden könnten. Aus diesem Grund beantragte die Polizei Rhein-Erft-Kreis über die Staatsanwaltschaft Köln einen Durchsuchungsbeschluss, den der zuständige Richter kurz darauf ausstellte.
Mit dem richterlichen Durchsuchungsbeschluss standen die Polizisten wenig später in Pulheim vor der Wohnung, in der der Tatverdächtige mit seiner Familie lebt. Da die Beamten einen Drogenspurhund dabeihatten, übergab ein Angehöriger (46) des 17-Jährigen Betäubungsmittel, Medikamente, Plastiktütchen und eine Feinwaage, die er in einem Schrank gelagert hatte. In einem Lagerraum fanden die Polizisten eine kleine Schachtel, in der sich mehrere Ecstasy-Tabletten befanden.
Die Einsatzkräfte stellten die Drogen sicher. Der 46-Jährige und der Jugendliche müssen sich jetzt in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Handelns mit Betäubungsmitteln und weiterer Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Zudem fertigten die Beamten einen Bericht an das zuständige Jugendamt. (he)