Peter Slabbers war von Januar 2015 bis Juni 2017 Verbindungsbeamter im LKA NRW. Sein Auftrag bestand darin, die Zusammenarbeit zwischen der Polizei in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden zu verbessern. Eine strategische Aufgabe, die im LKA NRW an die Abteilung 3 "Strategische Kriminalitätsbekämpfung" angegliedert wurde. Die Zusammenarbeit war zunächst nur für ein Jahr geplant. Gemeinsame Handlungsfelder gab es genug. Zu Beginn standen die Themen Wohnungseinbruch und Drogen im Fokus. Doch schnell kamen weitere Arbeitsbereiche hinzu, die es erforderlich machten, zu reagieren: Menschenhandel, Finanzermittlungen, Rockerkriminalität, illegale Abfalltransporte, islamistischer Terrorismus. Die Liste der gemeinsamen Themen wuchs und wuchs.
Was waren die größten gemeinsamen Erfolge? "Besonders gut verlief die Zusammenarbeit zum Thema Geldautomatensprengungen. Da hatte ich das Gefühl, wenn wir als Holländer nichts machen, bekommen wir ein richtiges Problem. Ich bin zurück nach Holland gegangen und habe das Thema besprochen. Wir haben damals im Oktober 2015 in Arnheim zusammengesessen und beschlossen: Das machen wir gemeinsam. Es gab nur eine Besprechung. Polizei und Staatsanwaltschaft auf beiden Seiten der Grenze waren sich sofort einig. Das habe ich noch nie erlebt. Man sah, wie hier echte polizeiliche Zusammenarbeit gewachsen ist. Insbesondere die gemeinsamen Übungen bei der Terrorismusbekämpfung in den Jahren 2016 und 2017 haben beide Länder weiter nach vorne gebracht. Aber gerade hier gibt es noch viel zu tun. Auch in Sachen Auswertung und Analyse haben wir Schritte in die richtige Richtung gemacht. Die Abteilung 3 des LKA NRW arbeitet mit der Auswertedienststelle der Einheit Limburg zusammen. Ziel ist es, zu einer verbesserten grenzüberschreitenden Kriminalitätsanalyse zu kommen. Und letztlich hat sich bei der Bekämpfung von PKW-Diebstählen etwas getan. Sachbearbeiter aus NRW, den Niederlanden und Belgien treffen sich zwei bis drei Mal im Jahr. Es werden Lagebilder und Expertisen ausgetauscht und Möglichkeiten besprochen, um erfolgreich zusammenzuarbeiten."
Die neue deutsch-niederländische Verbindung im LKA NRW: Cordula Kolbinger und Eugène Heijnen
»Ich bringe Menschen zusammen, die miteinander arbeiten«, sagt Eugène Heijnen, dessen dienstliche Heimat in Maastricht bei der Eenheid Limburg liegt. Sein deutsches Pendant Cordula Kolbinger aus dem LKA NRW unterstützt ihn dabei.
Eugène Heijnen ist seit Januar 2018 der Nachfolger von Peter Slabbers und nimmt als Verbindungsbeamter die gleiche Funktion wie sein Vorgänger ein. Der 60-Jährige Hoofdinspecteur blickt auf 40 Jahre Diensterfahrung zurück und hat in dieser Zeit viele große polizeiliche Projekte auf den Weg gebracht. So war er 2013 maßgeblich an der Reorganisation der Nationalen Polizei in den Niederlanden beteiligt. Ob Organisierte Kriminalität, die Flüchtlingskrise in Griechenland 2016 oder die Leitung bei der Übung C(TER) – Contra Terrorismus, Extremismus und Radikalisierung – Eugène Heijnen war stets da, wo brisante Themen schnell und im großen Stil angepackt werden mussten.
Kriminalhauptkommissarin Cordula Kolbinger ist Angehörige des LKA NRW und dort als langjährige Mitarbeiterin der Rechtshilfe beschäftigt. Zudem war sie schon mehrfach im Ausland eingesetzt, u.a. bei Europol. Damit ist sie lange in der internationalen Zusammenarbeit aktiv und verfügt über eine Menge Erfahrung. Sie hat seit Oktober 2017 die Funktion als Verbindungsbeamtin in den Niederlanden übernommen und übermittelt nun direkt Informationen zu den neuesten Entwicklungen im Nachbarland. Ihren Dienst versieht sie bei der »Landelijke Eenheid« in Driebergen. Die Landelijke Eenheid ist eine Landesbehörde, am ehesten zu vergleichen mit einem Landeskriminalamt. Daneben gibt es zehn regionale Einheiten in der nationalen Polizei.